deutscher landschaftsarchitekturpreis 2021
es insgesamt über zehn Bauabschnitte für den Westpark gab, konnten die Planer mit dieser Vor gehensweise, immer wieder einen Schritt zurück treten, ihre Arbeit im Realitätscheck überprüfen, quasi von sich selbst lernen und so immer wieder noch ein bisschen besser werden. Der Erfolg des Parks ist letztlich Ergebnis dieses fortlaufenden Erkenntnisgewinns. Weil Lohaus Carl Köhlmos den Westpark über diesen langen Zeitraum begleitet haben, waren P fl ege, Instandhaltung und Anpassung, anders als in anderen Projekten üblich, stets begleitender und selbstverständlicher Bestandteil der Bearbeitung. Allerdings einer, der über die derzeitige HOAI hinausgeht. Leistungsphase 10 nennt es Irene Lohaus. Der Westpark zeigt, dass der lineare Planungsprozess der Honorarordnung
längst nicht immer die Realität widerspiegelt. Denn die Planungswirklichkeit ist oft komplexer. Daher kann es hilfreich sein, innezuhalten und Ideen erneut auf den Prüfstand zu stellen. Die Chance, diese Flexibilität in den Planungsprozess zu integrieren, hatten Lohaus Carl Köhlmoos im Westpark und nutzten sie meisterhaft. Diese Art der Planung verspricht außerdem eine große Nachhaltigkeit. Denn durch das Arbei ten mit Szenarien, Beteiligung, Adaption und Pro zessen ist es möglich, auf Probleme oder Wün sche zu reagieren und so letztlich zur Akzeptanz beizutragen. Das merkt man dem Westpark bei jedem Besuch an. Sein Wohlfühl- und Spaßfak tor ist immens. Und wie nebenbei gibt er – nicht zuletzt durch seinen Entstehungsprozess – wich tige Impulse für die Landschaftsarchitektur.
Im Frühsommer blühen Prärie p fl anzen wie Echinacea zwischen im Wind wogenden Gräsern. Vorbild waren die weiten Prärielandschaf ten Amerikas. In early summer, prairie plants like echinacea blossom among grasses swaying in the breeze. The planting was inspired by the vast prairie landscapes of America.
© Eckhart Matthäus Fotogra fi e
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